Karpfenfischen im Fluss
Tipps und Tricks von unserem Experten Andreas
Beim Karpfenfischen im Fluss sollte man genau wissen was man tut und vorweg potentielle Angelstellen erkennen. Daher ist es sehr zum Vorteil sich nicht irgendwo hinzusetzen zum fischen, sonder dort wo auch Karpfen auf Nahrungssuche gehen. Es bringt nichts kiloweise Futter am falschen Platz zu versenken wo die Fische 2 Km zb weiter oben ihre Fressplätze haben. Die Zugruten und Futterplätze sollte man kennen und das kann man durch loten und den Strömungsverlauf beohbachten und herrausfinden. Wer seine Hausaufgaben am Fluss richtig gemacht hat wird auch regelmäig seine Karpfen fangen. Also ist die Platzwahl das wichtigste um Erfolgreich zu sein. Mit Futter sollte man im Frühjahr auch sparsam umgehen“ wenig ist mehr! Wichtig ist das man auch weiss wo die fische sind . Weiss man es nicht nützt das beste Futter nix und alles was man sich vorgenommen hat verläuft im Sand. Flussfischen wird nicht umsonnst als die Königsdisziplin des Angelsports bezeichnet. Die besten fangaussichten hat man im zeitigen Frühjahr von Früh bis kurz nach Mittag. So ist es zumindestens in der Saale der fall. Am besten ist es wenn ihr an euren Fluss die Beiszeit kennt . Denn diese kann durch Wettereinflüssen / Luftdruck usw.sehr unterschiedlich ausfallen. Wenn das Wasser wärmer wird verändern sich auch die Beisszeiten und Karpfen könnt ihr auch in den nachmittags Stunden sowie Nachts fangen.
Gute stellen im Fluss können folgende sein
- Buhnenfelder , Buchten, Hafeneinfahrten, Wehren, Aussenkurven wo Rückströmungen entstehen, Altarme, Einmündungen, und unebenheiten im Flussbett. Das können unterwasserhindernisse sein wie Gräben, Sandbänke die sich durch die zeit von Hochwasser angespült haben. Das sind meistens Hot Spods wo man Karpfen fangen kann.
Etwas einfacher hat man es Im Frühjahr wenn das Wasser wärmer wird und man weiss wo sich die Flachbereiche befinden. Also Stellen in dem kaum Strömung ist und am besten die Seite wo den ganzen Tag die Sonne draufscheint. Das sind meist auch die Plätze wo sich die Karpfen ab einer Wassertemperatur von ca 13 Grad in grossen Trupps sammeln. Wenn das Wasser noch wärmer wird dann wird an an solchen Plätzen interessant. In dieser zeit vor dem Leichgeschäft könnt ihr ware Sternstunden erleben an solchen Plätzen. Massenfänge sind dann keine seltenheit! Nur musst ihr den Zeitraum genau abpassen und zur richtigen zeit an solchen Stellen sein. Sehr viele Karpfen auf einer Strecke von ca 500 Meter konnte ich schon beobachten, wo das Wasser an den verkrauteten Uferbereichen gebrodelt hat. Die Karpfen ziehen jedes Jahr an solche markanten Stellen um dort abzuleichen. Ab ca. 19 Grad Wassertemperatur und vor allem kostantem Wetter fangen die Fische mit laichen an. Wird das Wetter durch ein Tief unterbrochen geht das Laichgeschäft später weiter wenn sich die Lage beruhigt hat und das Wetter wieder besser wird. Nach dem Leichen sind dann diese Flachwasserbereiche eher nicht mehr so produktiv mit Karpfen. Das Wasser hat jetzt über 20 grad und die Fische verteilen sich wieder in tiefere Abschnitte und ziehen im Hauptsrom zurück.
Jetzt haben wir sehr viele Karpfen gefangen an solchen Plätzen befor die Fische abgeleicht haben. Nun wird es aber schon wieder schwierig da die Fische nach dem Laichgeschäft dort nicht mehr so oft anzutreffen sind. Die Flachwasserbereiche sind zu warm geworden und zu wenig Sauerstoff ist vorhanden. Jetzt müssen wir andere Stellen suchen um wieder Erfolg zu haben. Am besten sind es die Plätze nahe am Ufer wo das Wasser ab einer Tiefe von 4 Meter abfällt. Gleich die erste Kante hinter der Steinschüttung ist immer ein Versuch wert. Zwischen den Steinen ist jede Menge natürliche Nahrung wie Bachflohkrebste und Muscheln. Oder Stellen in der Flussmitte wo die tiefen stellen zum flachen auslaufen. An solchen Stellen wird die natürliche Nahrung angespült und die Fische kennen ihre Fressplätze . An solchen Stellen kann man dann auch etwas mehr Futter einbringen und diesen Platz vorab mit Futter vorbereiten und vorfüttern.
Was auch noch sehr interessant ist, sind durch viel Regen leichte Überschwemmungen die den Flusspegel ansteigen lassen. Nehmen wir mal an es ist jetzt Februar und das Wasser hat um die 5 Grad Wassertemperatur. Alle Fische haben sich in ihren Ruhezonen und tiefere ruhige Abschnitte zurückgezogen, jetzt kommt plötzlich ein Hochwasser und der Pegel steigt an. Was passiert jetzt und wie reagieren die Karpfen auf diese Umstellung?
Karpfen sind wechselwarme Tiere die bei kalten Temperaturen ihren Stoffwechsel auf Sparflamme runterfahren. Nur jetzt durch das Hochwasser sind sie gezwungen ihre Ruheplätze zu verlassen und suchen Schutz an etwas anderen ruhigen Stellen. Meist sind es ruhige Stellen wo sich Treibgut usw von Anspühlungen an der Wasseroberfäche angesammelt hat. Die Fische haben jetzt etwas Engergie verbraucht und fressen an solchen Plätzen. Aber vorsicht auch hier gilt ..wenig ist mehr! 1-2 Handballen grosse Futterballen pro Rute sollte reichen. Man kann noch ein paar Boilies oder halbierte Boilies darin einkneten. Das Füttern sollte dann per Punklandung erfolgen auf 1 Quadratmeter genau. Als Hakenköder reicht 1 Tigernuss oder ein kleiner Cremiger Boilie auf einer Hakengrösse 6 aufgezogen. Das Bleigewicht richtet sich danach wo ihr fischt ! Aber im Normalfall sollte 100 Gramm Grippa ausreichen. Eben je nach Strömung kann es auch deutlich mehr als 180 Gramm sein. Wichtig ist eben das der Köder auf Grund liegen bleibt und sich nicht durch Unterströmungen vom Futterplatz wegbewegt. Manchmal hat man auch sehr viel Kraut in der Schnur wo man schnell einen Schnurbogen bekommt. Da hilft nur die Ruten so hoch wie möglich stellen um so wenig Schnur wie möglich im Wasser zu haben. Als Rute kann ich eine 3 Lbs Rute Empfehlen mit einer 0,35-0,40mm Hauptschnur in Verbindung mit 3 Rutenlängen Schlagschnur. Als Vorfach kann ich ein Stiff Rig Empfehlen oder einfach etwas steifere monifile Schnur . Geflochtene kann ich nicht empfehlen da oft Brassen, Wollhandkrabben und Döbel gern am köder herrumspielen und alles sich sehr verhäddert. Die Vorfachlänge sollte in diesem Fall nicht länger als 12-15cm sein.
Bevor ich mein Schreiben beende, möchte ich nochmal auf das Futter eingehen. Es bringt nichts bergeweise Futter im Fluss zu versenken wenn man nicht weiss ob es dort von karpfen auch gefressen wird. Die Stelle ist das wichtigste und die Quallität des Futters ist entscheidend, nicht die Menge! Das Futter muss von höchster Quallität sein um die Karpfen im Fluss regelmäßig zu fangen. Dazu ist es auch wichtig die Boilies vor dem füttern Steinhart zu trocken. Ansonsten habt ihr im Fluss keine Karpfen gefüttert oder angelockt sondern die Brassen und Döbel haben vorher schon alles weggefressen. Der Hakenköder sollte ebenfalls hart sein damit er den Krabben ein wenig Resident ist. Da Empfehlen sich auch Perfekt Tigernüsse oder eine Maiskette.
Ich hoffe ich konnte den einen oder anderen hier ein paar Tipps mit auf dem Weg geben um Erfolgreich am Fluss Karpfen fangen zu können. In diesem Sinne stramme Schnüre
Euer Andreas vom Team Hölli Baits